Der globale Energiesektor ist im Umbruch. Die Art und Weise, wie wir Energie produzieren, bewegen, speichern und nutzen, ändert sich. Australien und Deutschland sind natürliche Partner, die den Weg zur Entwicklung von Wasserstoff als zukünftige Energieressource anführen.
Sie möchten mehr darüber erfahren, was grüner Wasserstoff ist?
Hier finden Sie weitere Hintergrundinformationen: Wasserstoff-Energie- Australische Agentur für Erneuerbare Energien (ARENA).
70 Jahre: Shipping the Sunshine
Im Jahr 2022 feiern Australien und Deutschland 70 Jahre diplomatische Beziehungen. Das Jubiläum steht unter dem Motto 'Shipping the Sunshine'. Bei den Feierlichkeiten im März kamen Gäste aus der deutschen und australischen Politik und Wirtschaft vor dem Hintergrund eines interaktiven Ausstellungsraums zum Thema grünen Wasserstoff zusammen, um mehr über das Potenzial der nächsten Phase der deutsch-australischen Partnerschaft zu erfahren.
Laden Sie die auf der Veranstaltung ausgestellten Storyboards und weitere Informationen hier herunter.
Australiens Wasserstoff-Potenzial
Australien hat einige der besten Resourcen weltweit um grünen Wasserstoff herzustellen.
Australiens nationale Wasserstoffstrategie beschreibt das enorme Potenzial Australiens, ein weltweit führender Produzent von grünem Wasserstoff zu werden. Unser Ziel ist "H2 unter 2" - das heißt, Wasserstoff zu Kosten von unter A$2/kg zu produzieren.
Erfahren Sie mehr über Australiens Wasserstoffpotenzial
Australien:
- ist flächenmäßig groß - Geoscience Australia hat in Australien 873.000 km2 als Landfläche identifiziert, die für die Produktion von erneuerbarem Wasserstoff aus erneuerbaren Energien geeignet ist. Das ist 2,5 mal so viel wie die Fläche von Deutschland..
- verfügt über enorme Sonnenkapazitäten und die Sonneneinstrahlung ist jährlich 58 Millionen Petajoule an Sonnenlicht - das ist etwa 9.500 mal mehr Energie, als das Land verbraucht.
- hat gute Windressourcen
- besitzt ein Ökosystem aus Wissenschaftler*innen, Geschäftsleuten und einer Regierung, die sich mit erneuerbaren Energien und der Entwicklung von Energieexportindustrien bestens auskennen.
Allein die Solarenergie in den aussichtsreichsten Regionen Australiens, die rund 3% der Fläche des Landes bedecken, könnte ausreichen, um jährlich mehr als 600 Mt grünen Wasserstoff zu produzieren. Das ist mehr als das Zehnfache des nicht-elektrischen Energieverbrauchs in Deutschland.
Durchschnittliche tägliche Sonnenstunden Australien hat auch starke Windressourcen
source: Statista, eglitis-media, own calculations source: Global Wind Atlas
Deutschlands technologische Kompetenz und zukünftiger Bedarf
Um die Ziele der Energiewende zu erreichen, sind sich Expert:innen einig, dass Deutschland benötigt Deutschland nach Expertenmeinung große Mengen an sauberem und – langfristig – grünem Wasserstoff benötigt. Die Schätzungen über den zukünftigen Bedarf variieren, aber es ist wahrscheinlich, dass er die deutschen Produktionskapazitäten für grünen Wasserstoff deutlich übersteigen wird.
Die erwartete Nachfrage (beige) und die Produktion (grau) von grünem Wasserstoff in Deutschland
Inzwischen sind deutsche Unternehmen und Forschungsinstitute weltweit führend in der Entwicklung von Technologien zur Herstellung, Verarbeitung und Speicherung von grünem Wasserstoff, von denen eine zukünftige Wasserstoffindustrie abhängen sein wird.
1: Quelle Fraunhofer Institut, Deutsche Wasserstoffstrategie, eigene Berechnungen.
Australien und Deutschland bündeln ihre Kräfte in Sachen Wasserstoff: Australien-Deutschland Wasserstoff-Akkord
Im Juni 2021 kündigten Australien und Deutschland das deutsch-australische Wasserstoffabkommen an – eine zukunftsweisende Initiative zur Vertiefung der Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des Klimawandels und der Emissionsminderung. Ziel der Initiative ist es, den billigsten grünen Wasserstoff der Welt zu produzieren, der ganze Branchen wie Verkehr, Bergbau, Ressourcen und Fertigung verändern wird.
Unsere verstärkte Zusammenarbeit konzentriert sich auf technologische Innovation, Forschung und Entwicklung und wird den Grundstein für eine globale Wasserstoffindustrie legen.
Unsere Wasserstoffvereinbarung unterstreicht das Engagement beider Länder für das Pariser Abkommen und verdeutlicht, wie wichtig es ist, die Entwicklung emissionsfreier und emissionsarmer Technologien zu beschleunigen, um so schnell wie möglich Kostengleichheit mit herkömmlichen Alternativen zu erreichen. Gleichzeitig spielt es die Stärken beider Länder aus, die auf dem australischen Wasserstoffproduktionspotenzial, dem deutschen technologischen Know-how und der erwarteten starken künftigen Nachfrage beruhen.
Im Rahmen des Abkommens haben die zuständigen Minister, der australische Minister für Energie und Emissionsminderung, der deutsche Bundesminister für Wirtschaft und Energie und die deutsche Bundesministerin für Bildung und Forschung beschlossen, drei neue Initiativen zu verfolgen:
- Die HyGate-Initiative: Der Wasserstoff-Innovations- und Technologie-Inkubator wird neuartige, praxisnahe Pilot-, Versuchs-, Demonstrations- und Forschungsprojekte entlang der Wasserstoffversorgungskette für Wasserstoff aus erneuerbaren Energiequellen durchführen.
- Zusammenarbeit in den Australian Hydrogen Hubs: Die Hubs, d.h. ausgewählte Regionen, in denen Wasserstoffverbraucher und -exporteure gemeinsam angesiedelt sind, um die Kosten zu senken und Informationen auszutauschen, werden der Industrie helfen, die Nachfrage zu stimulieren und die Größenordnung zu erreichen, die erforderlich ist, um das Ziel des Technologie-Investitionsfahrplans zu erreichen, Wasserstoff zu einem Preis von weniger als 2 Dollar pro Kilogramm zu produzieren, d.h. zu einem Preis, bei dem Wasserstoff gegenüber Alternativen mit höheren Emissionen wettbewerbsfähig wird.
- Erleichterung des Handels mit Wasserstoff zwischen Australien und Deutschland: Aufbauend auf dem mit 900 Millionen Euro dotierten deutschen H2Global-Programm, einem Mechanismus, der die internationale Markteinführung von grünem Wasserstoff durch die Förderung von Wasserstoffexporten nach Deutschland unterstützt, werden Australien und Deutschland Möglichkeiten zur Erleichterung des Exports von aus erneuerbaren Energien erzeugtem Wasserstoff von Australien nach Deutschland prüfen.
Die Ankündigungen der australischen und der deutschen Regierung finden Sie hier.
Das Abkommen baut auf der bestehenden Zusammenarbeit zwischen Australien und Deutschland auf: Unser HySupply-Projekt ist eine Machbarkeitsstudie, die Möglichkeiten für eine Lieferkette für grünen Wasserstoff von Australien nach Deutschland untersucht. Mehr dazu weiter unten!
HySupply: Unsere gemeinsame australisch-deutsche Wasserstoff-Durchführbarkeitsstudie
In Anerkennung ihrer komplementären Stärken haben Australien und Deutschland eine gemeinsame Machbarkeitsstudie erstellt, um alle Aspekte einer erneuerbaren Wasserstoffversorgungskette von Australien nach Deutschland zu untersuchen. Das HySupply-Projekt wird das Potenzial für folgende Punkte untersuchen
- Produktion in Australien,
- den Transport über eine sichere und kostengünstige Schiffsroute,
- Speicherung und Rückgewinnung
- die Nutzung von grünem Wasserstoff in Deutschland.
Hier finden Sie alle Informationen zur Studie: Wasserstoffstudie Broschüre
Das Projekt wird von der Industrie geleitet und von der australischen sowie der deutschen Regierung unterstützt. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften (acatech) auf deutscher Seite sowie die University of New South Wales (UNSW) auf australischer Seite haben führende Partner aus Industrie, Wissenschaft und Forschung zusammengebracht.
Über einen Zeitraum von zwei Jahren werden die Projektpartner die Chancen und Herausforderungen einer bilateralen Lieferkette identifizieren. Die Entwicklung einer solchen Lieferkette ist nicht einfach, da viele komplexe technische, logistische und regulatorische Fragen zu klären sind.
Die endgültige Machbarkeitsstudie wird gegen Ende 2022 erwartet . In der Zwischenzeit werden die Projektpartner erste Pilot- und Testprojekte identifizieren, in die die Industrie kurzfristig investieren kann. Verfolgen Sie Neuigkeiten zum Projekt unter @AusAmbDE oder schauen Sie regelmäßig in unsere untenstehenden Updates.
Der Transport ist trotz der Entfernung kein großer Kostenfaktor
Untenstehendend sehen Sie die orientierende gesamte Exportwertkette für grünes Ammoniak: Die variablen Transportkosten machen nur einen geringen Teil der Gesamtkosten aus
(Transportkosten sind im roten Kreis dargestellt)
HySupply News und Ressourcen
- die australische und deutsche Regierung unterzeichnen ein MOU zur Erstellung einer gemeinsamen Machbarkeitsstudie für eine Lieferkette für erneuerbaren Wasserstoff - Medienmitteilung vom 19. November 2020
- Erfahren Sie mehr über die deutschen Partner: Projektzusammenfassungen von BDI und acatech
- Erfahren Sie mehr über den australischen Partner: Universität von New South Wales Sydney
Weitere Ressourcen
Warum ist Wasserstoff die Energieressource der Zukunft? Erfahren Sie hier mehr über Australiens nationale Wasserstoffstrategie oder abonnieren Sie die Australian Hydrogen News. Australiens Behörde für wissenschaftliche und industrielle Forschung (CSIRO) sowie Australiens Wasserstoff Council geben außerdem weitere Einblicke in australische Projekte zum Thema Wasserstoff.
Sehen Sie sich das Experten-Webinar "Toward a Global Hydrogen Market" an, das von der Australischen Botschaft Berlin und der Australischen Mission bei der EU im September 2020 veranstaltet wurde. Sehen Sie, wie australische, deutsche und EU-Expert:innen die Möglichkeiten diskutieren, wie die drei Länder zusammenarbeiten können, um einen zukünftigen Wasserstoffmarkt zu gestalten und diesen sauberen Energieträger Realität werden zu lassen. Zu den Diskussionsteilnehmer:innen gehören:
- Der damalige australische Chefwissenschaftler Dr. Alan Finkel
- Prof. Dr. Veronika Grimm, Lehrstuhl für Wirtschaftstheorie, Friedrich-Alexander-Universität
- Paula Abreu Marques, Leiterin der Politik für erneuerbare Energien und CCS, DG Energy
- Valérie Bouillon-Delporte, Präsidentin von Hydrogen Europe und Direktorin des Wasserstoff-Ökosystems, Michelin
- Dr. Hinrich Thölken, Stellvertretender Abteilungsleiter für Energie- und Klimapolitik, Auswärtiges Amt
- Frédéric Simon, Nachrichtenredakteur bei EURACTIV
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